Eine Südamerika-Karte, die die Reiseroute von Lima über Arequipa,Cusco,Puno,La paz und Salar de Uyuni nach San Pedro de Atacama darstellt

🧭 8 Wochen Südamerika – Eine langsame Reise durch Peru, Bolivien & Nordchile

Südamerika bedeutet Weite – geografisch, kulturell und spirituell. Wer sich auf eine achtwöchige Reise durch diesen Kontinent begibt, sollte nicht versuchen, „alles“ zu sehen. Der wahre Zauber liegt nicht in der Menge der Ziele, sondern im langsamen Eintauchen in Landschaften, Sprachen, Traditionen und Menschen.

Diese Route führt dich durch drei Länder – Peru, Bolivien und Chile – und zeigt dir eine Welt zwischen Hochland und Wüste, Inka-Erbe und Sternenhimmel, Streetfood und Stille. Ganz ohne Inlandsflüge, dafür mit offenen Augen, gutem Schuhwerk und viel Raum fürs Unerwartete.


Wochen 1–2: Peru – Ankommen, eintauchen, Inka atmen

Lima – Kulinarische Hauptstadt und Kontrastprogramm

Die Küste Limas in Peru
Die Küste Limas in Peru, FotografIn: @chanks1965, pixabay

Du landest in Lima – einer Stadt, die chaotisch und kühl beginnen mag, aber kulinarisch und kulturell fasziniert. In den Stadtvierteln Miraflores und Barranco treffen koloniale Architektur, Surferkultur und avantgardistische Gastronomie aufeinander. Du läufst die Steilküste entlang, isst Ceviche in einem Straßenlokal und beobachtest, wie sich die Sonne über dem Pazifik senkt – dein erster südamerikanischer Sonnenuntergang.

Nach ein paar Tagen ziehst du weiter – mit dem Bus. Kein Flug nötig. Der Weg führt dich durch Küstenwüste und Vulkanschatten, Richtung Süden.


Arequipa – Die weiße Stadt und das Tor zum Canyon

Arequipa ist umgeben von drei mächtigen Vulkanen – El Misti wacht über die Stadt wie ein stiller Riese. Hier kannst du durch die kolonialen Gassen schlendern, den Markt San Camilo erkunden und im berühmten Kloster Santa Catalina in vergangene Jahrhunderte eintauchen.

Der Hauptplatz in Arequipa in Peru bei NachtDer Hauptplatz in Arequipa bei Nacht, FotografIn: @locoterrolr, pixabay

 

Wer will, macht einen zweitägigen Ausflug in den Colca Canyon, einer der tiefsten Schluchten der Welt. In der Morgendämmerung kreisen Andenkondore durch die Schlucht – ein stiller, erhabener Moment.

Der Colca-Canyon in Chile, Südamerika
Der Colca-Canyon in Peru, Fotografin: Patricia van den Berg

Cusco & das Heilige Tal – Die Hauptstadt der alten Welt

Der Marktplatz in Cusco, Peru mit einer vergoldeten Inka-Statue im Vordergrund
Eine vergoldete Inka-Statue auf dem Hauptplatz in Cusco, Fotografin: @jdbenthien, pixabay

 

Die Reise nach Cusco führt dich in die Höhen der Anden – und in das Herz des Inka-Reiches. Hier mischen sich indigene Kultur und koloniales Erbe in einer Stadt voller Energie. Du brauchst Zeit zur Akklimatisierung – Cusco liegt auf 3.400 m –, doch diese Zeit verbringst du mit Marktbesuchen, Kochkursen, Museen und Gesprächen mit den Einheimischen.

Von hier aus entdeckst du das Heilige Tal: Pisac, Ollantaytambo, Chinchero – Dörfer, in denen Tradition noch lebt. Und dann, nach Tagen der Vorbereitung, kommt der Höhepunkt:


Machu Picchu – Der verlorene Ort über den Wolken

Die verlorene Stadt der Inka Machu Picchu in den Anden, umschlungen von WolkenDie "verlorene Stadt" Machu Picchu, umhüllt von Wolken, Fotograf: Alberto Benini

Ob zu Fuß über den Salkantay-Trek, mit dem Zug durch das Urubamba-Tal oder mit dem Mountainbike über Dschungelpisten: Der Weg zu Machu Picchu ist Teil des Erlebnisses. Die „verlorene Stadt“ der Inka liegt mystisch in den Bergen – und der Moment, wenn du sie im Nebel auftauchen siehst, ist einer, den du nicht mehr vergisst.

Wochen 3–5: Bolivien – Höhenrausch, Salzwüste und indigene Tiefe

Der Titicacasee – Wasser, das wie Himmel riecht

Der Titicacasee an der Grenze zwischen Bolivien und Peru mit indigener Bevölkerung und deren Häusern
Der Titicaca-See in Bolivien, Fotografin: Carolina Ospina

 

Von Cusco aus erreichst du Puno, dann Copacabana – der Titicacasee erwartet dich. Hier, auf der Isla del Sol, soll laut Mythos das Inka-Reich geboren worden sein. Du übernachtest in einer Hütte, isst Forelle aus dem See und wanderst über karge Hügel, während die Sonne im See versinkt wie in einem Spiegel.


La Paz – Stadt der Extreme

La Paz ist keine schöne Stadt im klassischen Sinne – aber eine, die unter die Haut geht. Sie liegt in einem Talkessel auf 3.600 Metern Höhe, und das erste, was dich empfängt, ist der Blick: vom Hochplateau El Alto aus fährst du mit der Seilbahn ins Tal – und siehst, wie sich Häuser, Märkte und Leben in alle Richtungen ergießen.

Die hochgelegene Stadt La Paz in Bolivien mit den Anden im HintergrundDie auf 3.600 Metern liegende Stadt La Paz in Bolivien

Du streifst über den Hexenmarkt, probierst Straßenessen (Salteñas!), machst einen Ausflug ins Valle de la Luna, und vielleicht – wenn du bereit bist – buchst du eine Tour zur Straße des Todes oder zur Ruinenstätte Tiwanaku.

Die Valle de la luna Wüste in BolivienDas Valle de la Luna in der Nähe von La Paz, Bolivien, Fotograf: Frederic Diercks

 

La Paz ist laut, wild, ehrlich – und ehrlich aufregend.


Salar de Uyuni – Der große Spiegel der Erde

Zwei Geländewagen und zwei Menschen spiegeln sich in der Salzwüste Salar de Uyuni in BolivienDie Salzwüste Salar de Uyuni in Bolivien, FotografIn: @flyingmozart, pixabay

 

Von La Paz geht es per Nachtbus nach Uyuni – eine staubige Stadt, Tor zu einem der surrealsten Orte der Welt: dem Salar de Uyuni.

Auf einer mehrtägigen Jeep-Tour fährst du über das endlose Weiß der Salzkruste, siehst Kakteeninseln, pinke Flamingos in farbigen Lagunen und dampfende Geysire bei Sonnenaufgang.

In dieser Landschaft verschwimmen die Grenzen: zwischen Himmel und Erde, zwischen Realität und Traum.


Wochen 6–8: Nordchile – Wüste, Weite & ein würdiger Ausklang

San Pedro de Atacama – Sterne, Stille und Salz

Nach der Uyuni-Tour überquerst du die Grenze und erreichst San Pedro de Atacama, eine Oase in der trockensten Wüste der Welt. Die Luft ist klar, der Himmel endlos – und nachts siehst du Sterne, wie du sie noch nie gesehen hast.

Die Oase Socaire mit Flamingos in der AtacamawüsteFlamingo in Socaire in der Atacama-Wüste, FotografIn: @montanitaexpediciones, pixabay

 

Du erkundest das Valle de la Luna (auch in Chile gibt es ein Valle de la Luna), badest in Salzseen, besuchst Hochlandlagunen und vielleicht steigst du noch auf einen Vulkan. Oder du bleibst einfach. Trinkst einen Pisco Sour auf der Plaza. Lässt los. Und merkst: Du brauchst nicht mehr.


🗺️ Kurzfassung der Route

PERU (Woche 1–2)

 Lima – Ankommen & Streetfood

 Arequipa – Kolonialstadt & Vulkane

 Cusco & Heiliges Tal – Inka-Geschichte

 Machu Picchu – Der Höhepunkt

BOLIVIEN (Woche 3–5)

 Titicacasee – Inselerlebnis & Mythos

 La Paz – Märkte & Ausflüge

 Salar de Uyuni – Salz & Weite

CHILE (Woche 6–8)

 San Pedro de Atacama – Sterne, Lagunen & Stille

Transport: Überland per Bus & Jeep – keine Inlandsflüge nötig


🎒 Packliste für 8 Wochen Südamerika

📄 Dokumente & Wichtiges

 Reisepass (mind. 6 Monate gültig)

 Impfpass (Gelbfieber empfohlen)

 Kreditkarte & EC-Karte

 Offline-Karten-App (z. B. Maps.me)

 Notfallkopien (digital & ausgedruckt)

👕 Kleidung

 T-Shirts & Longsleeves

 Fleece oder Pulli

 Funktionsjacke (regen- & windfest)

 Wanderschuhe & Sandalen

 Buff / Mütze / Hut

 Bequeme Hose + 1 Shorts

 Badekleidung

🧼 Hygiene & Gesundheit

 Mückenspray (mit DEET)

 Sonnencreme (mind. LSF 50)

 Reiseapotheke (Elektrolyte, Schmerzmittel, Pflaster etc.)

 Feste Seife, Shampoo-Bar, Handdesinfektion

 Mikrofaserhandtuch

🔌 Technik & Extras

 Powerbank

 Adapter (Typ A, B, C)

 Stirnlampe

 Filterflasche (z. B. LifeStraw)

 Notizbuch

 Tagesrucksack + Hauptgepäck (40–60 l)

Weniger ist mehr. Südamerika lehrt dich, mit dem Wesentlichen zu leben – und genau das ist oft das größte Reisegeschenk.


🌿 Fazit: Drei Länder, acht Wochen, ein neues Gefühl von Zeit

Diese Reise führt dich nicht nur durch Berge und Wüsten, sondern auch zu dir selbst. Südamerika belohnt jene, die langsam reisen. Die hinschauen. Zuhören. Und bleiben.

Du wirst vielleicht mit einem Rucksack losziehen – aber mit einem Stück Kontinent im Herzen zurückkommen.

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